barbara erath

 

Nach Abschluss meiner Ausbildung als Naturärztin im 2006 habe ich einige Jahre den Bereich Patientenessen und Diät in der Ita Wegman Klinik in Arlesheim geleitet. Ein krankheitsbedingter Unterbruch hat mich nochmals vor die Frage gestellt, was ich im Leben wirklich tun möchte. Ich war schon immer freudig als mobile Köchin unterwegs, bekochte Mittagstische, verschiedenste Anlässe und wirbelte in Gemeinschaftsküchen. Dabei hat mir das Kochen mit "Laien" und Kindern immer besonders viel Spass gemacht. In meiner Auszeit wurde mir klar, dass Kochen für mich Kreativität, Achtsamkeit und Freude vereint und für mein Dasein, mein Glücklichsein fundamental wichtig ist. Und so habe ich entschieden das Kochen wieder zu meinem Lebensinhalt zu machen.

In Kombination mit der Produktion verschiedener Salz- und Gewürzkreationen und dem damit verbundenen Sammeln von Heil- und Wildkräutern, hat sich so für mich ein passendes Berufsfeld ergeben, welches sich ganz organisch weiterentwickelt und mit mir verändert.

Seit neun Jahren habe ich einen eigenen Garten, der mich mit frischem Gemüse, Obst und Kräutern beschenkt und mir wunderbare Inspiration für Neues ist. So lerne ich jedes Jahr neue Blüten und ihren Geschmack kennen, so zum Beispiel die Fenchelblüten, welche sich als herrlich erfrischende Überraschung unter den Salat mischen lassen.

Vor drei Jahren zogen auch die Rehe bei uns ein. Bereits im Herbst war klar, dass eine Gruppe Rehe die Delikatessen in unserem Garten und auch den Zugang dazu gefunden hatten. Wir haben sie auch immer mal wieder gesehen und ihre Frass-Spuren und Vorlieben waren gut sichtbar. Rehe sind Nascher und lieben alles Zarte und Aromatische wie Salatherzen, Rosenknospen, frische, zarte Triebe. So habe ich noch im Herbst einen Weidezaun aufgestellt, über den "sich die Rehe einen Bruch lachten", meinte im Frühling der Wildhüter, der mit einem Blick auf die Rehkuh, die in der Wiese stand, erkannte, dass diese "führt", das heisst ihr Kitz bei uns in der Wiese liegen hat. Eine sehr ambivalente Erfahrung für mich. Zum einen die Freude, dass diese Rehkuh sich bei uns so wohl fühlt, dass sie ihr Junges bei uns aufzieht. Zum anderen zu sehen, dass sie mir systematisch alles wegfrisst, was ich an Pflänzchen gesäht, gezogen und gepflanzt hatte, bis hin zu den Kürbispflanzen auf dem Hügelbeet. Wir haben dann mithilfe eines Bauern aus dem Jura und mit Unterstützung der Jagdgesellschaft einen wildkonformen Zaun aufgestellt. Nun haben die Rehe ihren Raum und der Garten kann wieder ungestört seine Früchte und Blumen hervorbringen.

Weiterhin bin ich entzückt über die stolzen Pflanzenwesen, die sich zeigen, wenn ich die Gemüse nicht ernte, sonders sie sich in aller Grösse und zum Teil sogar über Jahre entfalten lasse.

Und ich streife liebend gerne durch die Natur, sammle Kräuter und sonstige Zutaten und lasse mich von Mutter Erde und ihrem unendlichen Reichtum verzaubern. Wälder und Wasser nähren mich besonders. Weitere Kraftquellen sind für mich das Tanzen, das Klavierspielen und der Kontakt mit Menschen und Tieren.